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Hinweis: KI soll menschliche Intelligenz imitieren, aber es beinhaltet immer maschinelles Lernen. Wer mehr über die Prinzipien lernen möchte, denen KI-basierte Anwendungen folgen, kann bspw. den virtuellen ➚ KI-Campus besuchen. In diesem Wiki liegt der Fokus auf dem wissenschaftlichen Arbeiten und Schreiben.

Lesetipps

Limburg, Anika et al. (2023): Zehn Thesen zur Zukunft des Schreibens in der Wissenschaft. Berlin: Hochschulforum Digitalisierung <https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/news/zukunft-wissenschaftlichen-schreibens>

Brommer, Sarah et al. (2023): Wissenschaftliches Schreiben im Zeitalter von KI gemeinsam verantworten. Eine schreibwissenschaftliche Perspektive auf Implikationen für Akteur*innen an Hochschulen. Berlin: Hochschulforum Digitalisierung <https://hochschulforumdigitalisierung.de/wp-content/uploads/2023/11/HFD_DP_27_Schreiben_KI.pdf>

KI in verschiedenen Phasen der Textproduktion einsetzen

KI-basierte Anwendungen, kurz KI-Tools, können unterstützend in allen Phasen der Textproduktion und in diversen Rollen eingesetzt werden.

(roter Stern) Merke: Die Verantwortung für den Text bleibt in jedem Fall bei Ihnen. Die Verlockung ist groß, die Vorschläge ungeprüft einfach zu übernehmen. Das gilt besonders für mehrsprachiges Schreiben: Wer sich in einer Sprache etwas unsicher fühlt, "glaubt" lieber einer Maschine als sich selbst. Seien Sie diesbezüglich bitte ehrlich zu selbst. Es geht alles "viel schneller" und anscheinend auch "besser". Aber: Kurzfristig erscheint dies vorteilhaft, aber bitte überlegen Sie, was das langfristig mit Ihnen, Ihrem Urteilsvermögen und Ihrer Kompetenzentwicklung macht und welche Form der KI-Literalität (AI literacy) Sie entwickeln möchten.

  • In der Findungsphase können KI-Tools die Ideenfindung und -entwicklung anregen, die Literaturrecherche erweitern und dabei unterstützen, einen Überblick über das Arbeitsfeld zu erlangen.
  • In der (Text-)Formulierungsphase können KI-Tools nutzen, um sich Vorschläge für Formulierungen – auch in verschiedenen stilistischen Ausprägungen – ausgeben zu lassen. Aber auch Tipps hinsichtlich der Textstrukturierung und des Aufbaus sind möglich.
  • In der Überarbeitungsphase können Textteile reformuliert, strukturiert oder auf Kohärenz geprüft werden. Die Kontrolle von Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik ist in Textverarbeitungsprogrammen bereits integriert. Auch mehrsprachiges Arbeiten wird unterstützt. KI-basierte Tools können Sie beim Übertragen von Text in eine andere Sprache unterstützen, indem Formulierungsvorschläge, auch in Varianten, angezeigt werden. 

(grüner Stern) Tipp: Einen ersten Eindruck, welche Tools in welchen Phasen eingesetzt werden können, bietet das Poster "KI-Tools im wissenschaftlichen Arbeits- und Schreibprozess | AI Tools in Scientific Research and Writing Processes".

KI und Prüfungen

An Hochschulen wird intensiv darüber diskutiert, ob, wenn ja für was und wie KI-Tools von Studierenden eingesetzt werden dürfen und können. Denn studentische Textproduktionen sind in der Regel Prüfungsleistungen. KI-Tools stellen Hilfsmittel dar. Und wie bei jeder anderen Prüfung auch, können Lehrende die Bedingungen festlegen, welche Hilfsmittel sie für die Bewältigung einer Prüfungsleistung nutzen dürfen. Allerdings ist KI-Tool nicht gleich KI-Tool und die Art und Weise, wo und wie sie im Arbeitsprozess eingesetzt werden können, so vielfältig, dass es keine einfache Lösung gibt. Vor diesem Hintergrund stellt die Leuphana ➚ "Bedingungen und Empfehlungen für die Nutzung von KI-basierten Anwendungen in Lehre und Prüfungen" zur Verfügung.

(roter Stern) Merke: Ziel dieser Empfehlungen ist in erster Linie, Transparenz im Umgang mit KI-Tools in der Lehre und Prüfungen zu schaffen. Nur auf diese Art und Weise kann Handlungssicherheit sowohl bei Lehrenden als auch Studierenden erzeugt werden.

Denn: Diese Technologie ist in der Qualität, wie sie seit 2022 auf dem Markt ist, so neu, dass sich alle Beteiligten in einem Versuchsstadium befinden. Es existieren keine gesicherte und etablierte Verfahren, wie mit KI in Lehre und Prüfungen umgegangen werden sollte. Auch entwickelt sich die Technologie so rasant weiter, dass es kaum möglich ist, sämtliche Neuerungen stets zu erkennen, geschweige denn, sie in institutionelle Strukturen einzubinden. Dieser Umstand beinhaltet Risiken, birgt aber auch diverse Chancen. Deshalb ist es notwendig, dass alle Beteiligten miteinander sprechen und entsprechende Vereinbarungen für die Nutzung treffen.

Vorgeschlagen werden daher ➚ drei Varianten für Vereinbarungen zu KI-Regelungen für Prüfungsleistungen:

  • Variante 1: Keine Einschränkungen in der Nutzung KI-basierter Tools
  • Variante 2: Für bestimmte Handlungen der Textproduktion wird der Einsatz erlaubt bzw. ausgeschlossen. 
  • Variante 3: Prinzipielles Verbot der Nutzung KI-basierter Tools, da sie dem Erreichen der Lehr-Lernziele entgegenwirken.

KI und Eigenständigkeitserklärung

Studierende sind verpflichtet, Prüfungsleistungen selbständig zu erbringen. Jede schriftliche Prüfungsleistung (= schriftliche wissenschaftliche Arbeit ohne Aufsicht) muss mit einer Eigenständigkeitserklärung versehen werden. Die Grundlage für diese Erklärung ist die Rahmenprüfungsordnung (RPO). Diese schreibt vor, dass Sie verwendete Quellen und Hilfsmittel angeben müssen. KI-Tools stellen ein Hilfsmittel dar. Allerdings gibt es (noch) keine allgemein verbindliche Regeln, wie Nachweise über den Einsatz erbracht werden sollen, da jede Prüfungsleistung in einen spezifischen Kontext eingebunden ist. Es ist also auch hier bedarf der Interaktion von und Absprachen zwischen Lehrenden und Studierenden, um Unsicherheiten zu vermeiden und Transparenz zu schaffen. Die Eigenständigkeitserklärung wurde deshalb nicht extra angepasst.

Folgende Formulierung können Studierende der Leuphana verwenden:

Hiermit versichere ich, dass ich die Arbeit – bei einer Gruppenarbeit den entsprechend gekennzeichneten Teil der Arbeit – selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Alle Stellen, die ich wortwörtlich oder sinngemäß aus fremden Werken entnommen habe, habe ich als solche kenntlich gemacht. Die Arbeit habe ich in gleicher oder ähnlicher Form noch keiner Prüfungsbehörde vorgelegt.

Zum Weiterlesen: Ein kleiner Exkurs zur Eigenständigkeit