Religiöse Feierlichkeiten

In vielen Religionen finden zum Jahresende besondere Feierlichkeiten statt. Wir wollen Ihnen hier ein paar von diesen vorstellen.

November/ Dezember: Chanukka „Lichterfest“ (jüdisch)

Jedes Jahr im November und Dezember feiern Juden und Jüdinnen acht Tage und Nächte das Lichterfest. Sie zünden jeden Abend eine mehr der acht Kerzen am Chanukkaleuchter, einem besonderen Kerzenhalter mit acht Zweigen, an. Dabei erinnern sie an den Sieg der jüdischen Makkabäer*innen über ihre griechischen Herrschenden, die ihnen die Ausübung ihrer Religion verboten hatten – vor 2200 Jahren. Sie erinnern ebenso an die anschließende Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem.

Da der jüdische Kalender die Zeit nach dem Mondkalender berechnet, fällt das Fest nach dem christlichen Kalender jedes Jahr auf einen anderen Tag, jedoch immer im November oder Dezember.

8. Dezember: Bodhi „Tag der Erleuchtung“ (buddhistisch)

Am 8. Dezember begehen zum Beispiel die Mahayana-Buddhist*innen den Bodhi-Tag und erinnern damit die Erleuchtung ihres Religionsbruders Siddharta Gautama. Sie schmücken Feigenbäume mit Lichterketten und drei leuchtenden Symbolen, die für die drei Juwelen des Buddhismus stehen: Buddha, Dharma (die Lehre) und Sangha (die Gemeinschaft). Der Überlieferung zufolge erreichte Siddharta Gautama seine Erleuchtung nämlich unter einem Feigenbaum. Dieser Bodhi-Baum oder auch Baum der Erkenntnis wird als eine der vier heiligen Stätten des Buddhismus verehrt.

14.–17. Dezember: Ezid-Fest (jesidisch)

Eines der wichtigsten jesidischen Feste fällt ebenfalls in den Dezember. Drei Wochen vor dem Winter fasten Ezid*innen von Dienstag bis Donnerstag und brechen dieses Fasten jeden Freitag mit einem Fest. Am ersten Freitag feiern sie das Şêşims-Fest (zu Ehren der Sonne), am zweiten das Xwedan-Fest (zu Ehren der Heiligen) und am dritten Freitag das Hauptfest zu Ehren Gottes Êzî-Fest (Cejna / Îda Êzî). Dieses Jahr endet die Fastenzeit am 17. Dezember.

24.–25. Dezember: Heiligabend und Weihnachten (christlich)

Am Abend des 24. Dezembers beginnen für Christ*innen die Feierlichkeit der Menschwerdung Jesu, der vor über 2000 Jahren in einem Stall in Bethlehem das Licht der Welt erblickt haben soll. Der 25. Dezember ist der Festtag zu seiner Geburt. Es werden Nadelbäume geschmückt und Geschenke verteilt. Erstmalig 336 nach Christus wurde am 25. Dezember Weihnachten anstelle des römischen Festes zu Ehren des Sonnengottes (Sol Invictus) gefeiert, um zu symbolisieren, dass Christus das „Licht der Welt“ ist.

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