Schreiben ist fast vollständig digitalisiert. Die meisten Arbeitsprozesse, die im Verlauf eines Textproduktionsprozesses durchgeführt werden, finden in einem elektronischen Raum statt. Das Lesen und Bearbeiten von pdfs, die Literaturverwaltung, das Notizmachen, aber auch das Formulieren und Schreiben des Textes sowie Datenaufbereitung und -auswertung – für alle diese Prozesse gibt es inzwischen digitale Tools. Hierzu gehören "klassische" Programme wie Textverarbeitungs-, Tabellenkalkulations-, Literaturverwaltungsprogramme etc., spezielle Software für Datenerhebungen und -auswertungen (SPSS, MAXQDA, f4 etc.) und KI-basierte Anwendungen (ChatGPT, Elicit etc.). Diese Tools beeinflussen die Art und Weise, wie wir arbeiten, lesen und schreiben. Hinzu kommt, dass die kategorialen Grenzen von Software mehr und mehr verwischen und komplexe digitale Arbeitsumgebungen entstehen, deren Funktionsweise für immer mehr Anwender*innen kaum mehr durchschaubar ist. Deshalb gilt:
Die Prinzipien zu verstehen, die mit der Art eines Programms, Tools, Apps verbunden sind, unterstützt in der Auswahl und der Nutzung.
Beispiel: Wie eine Funktion im Einzelfall umgesetzt wird, d. h. wo sich der Befehl befindet, unterscheidet sich von Programm zu Programm und zum Teil auch von Programmversion zu Programmversion (oder auch von Betriebssystem zu Betriebssystem). Wer weiß, dass es für die automatische Generierung von Inhaltsverzeichnissen notwendig ist, vorher Überschriften mit speziellen Absatzformaten versehen zu haben, kann diese Funktion in jeder Textverarbeitung finden.
Bei Tools, die auf Künstliche Intelligenz zurückgreifen, ist es kaum zu verstehen, was ein Tool im Hintergrund „tut“. Deshalb ist es hierfür um so entscheidender, sich darüber bewusst zu sein, warum und wofür man solche Werkzeuge einsetzt.
Merke: Wer das Prinzip von Software versteht, kann sich bewusst für das eine oder andere Programm oder Tool entscheiden. Lassen Sie nicht zu, dass eine Software darüber bestimmt, wie Sie arbeiten. Bestimmen Sie, wie Sie Software einsetzen, damit Sie in Ihrem Arbeitsprozess optimal unterstützt werden.
Ob der Einfluss jedoch positiv oder negativ wirkt, hängt entscheidend davon ab, mit welchem Bewusstsein und mit welcher Kenntnis Sie digitale Tools einsetzen. Auf diesen Seiten möchten wir Ihnen daher einige Tipps an die Hand geben, die Sie bei der Weiterentwicklung Ihrer digitalen Literalität unterstützen können.
Auf folgende Kategorien von Tools wird auf den Unterseiten näher eingegangen:
- Literaturverwaltungsprogramme
- Textverarbeitungsprogramme
- Plagiatserkennungssoftware
- KI-basierte Tools