Text muss geschrieben werden… Dabei können unterschiedliche Herausforderungen auf Sie zukommen. Hier erhalten Sie Tipps und Hinweise, die Sie in der Phase des (Text-)Formulierens nutzen können.

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Den Anfang finden

Es gibt viele Gründe, weshalb Schreibende nicht mit dem Schreiben beginnen. Dazu gehören:

  • Der Wunsch bzw. das Bedürfnis, erst „alles“ gelesen zu haben, was zum Thema gehört.
  • Das Konzept/die Gliederung sollte möglichst vollständig/ausgefeilt sein.
  • Alles sollte gleich „wie gedruckt“ aufgeschrieben werden.

Versuchen Sie wahrzunehmen, was der Grund für Ihr Zögern ist. Schreibberater*innen können diesen Prozess unterstützen und Ihnen Techniken und Übungen zeigen, die Sie ausprobieren können, um mit dem Schreiben zu beginnen.

Schreibtypen

Wird eine Aufgabe schwierig, fallen wir gerne in für uns typische Handlungsmuster und Gewohnheiten zurück. Solche gibt es auch beim Schreiben. Gewohnheiten zu ändern, erfordert viel Anstrengung und Übung. Vielfach ist das jedoch gar nicht möglich – oder auch gar nicht nötig. Denn es genügt, wenn man Handlungsmuster und Gewohnheiten als Schreibende wahrnimmt und in Bezug zur Schreibaufgabe stellt. Denn es hat sich gezeigt: Es gibt nicht den einen, richtigen Weg zum Text. Jede "typische" Schreibstrategie hat ihren Wert und kann in bestimmten Konstellationen hilfreich sein. Ziel sollte es daher sein zu erkennen, welche Strategie in welcher Situation zu welchem Zweck am besten passt. Auf diese Weise ist es möglich, das eigene Schreibhandeln konstruktiv zu steuern.

Welche Schreibtypen es gibt und was geschieht, wenn man mehr als einen Schreibtyp in sich vereint, erfahren Sie auf der Seite „Schreibtypen". Dort können Sie auch den Berliner Schreibtypentest machen.

Schreibfluss

Als Schreibfluss (flow writing) wird ein Zustand bezeichnet, bei dem die Gedanken, Sätze, Wörter aus einem heraus "fließen" und sich das Schreiben „leicht“. Viele Schreibende meinen, dass ein Schreibfluss notwendig sei, um einen guten Text zu erzeugen. Das kann jedoch nicht für alle Schreibtypen bestätigt werden. Für viele Schreibende bleibt das Schreiben harte Arbeit, zumal wenn sich Lesen, Denken und Schreiben miteinander abwechseln. 

Schreibblockaden

In der Psychologie wird von einer „Blockade“ gesprochen, wenn jemand nicht mehr in der Lage ist, in einer bestimmten Situation zu handeln. Um eine psychologische Blockade zu lösen, bedarf es einer fachlichen, psychologischen Betreuung. Kostenlose, professionelle Hilfe gibt es bei: psychologische Beratungsstelle des Studierendenwerks (Wartezeit für einen Ersttermin: 10–14 Wochen, Stand: 18.2.24) oder beim Studium-Barriere des AStA. 

In der Schreibdidaktik sprechen wir eher von „Hürden“ oder „Herausforderungen“. Denn Hürden und Herausforderungen sind mit entsprechender Technik und Übung zu bewältigen. Hier können wir, die Mitarbeitenden des Schreibzentrum / Writing Center, weiterhelfen. Manchmal wird aber auch erst im Gespräch deutlich, ob es sich um eine Hürde oder tatsächlich um eine Blockade handelt. Im letzten Fall verweisen wir an andere Beratungsstellen.

Schreiben in einer Wohlfühlsprache

Nutzen Sie um eine Rohfassung zu formulieren, wenn möglich eine Ihrer Wohlfühlsprachen. In einer Wohlfühlsprache können Sie leicht denken und alles ausdrücken, was Sie sagen möchten. Auf diese Weise entlasten Sie sich in dieser Phase von möglichen Anstrengungen, die das Formulieren in einer Arbeitssprache mit sich bringt. In der Formulierungsphase können Sie alle Sprachen verwenden, die zu Ihrem kommunikativen Repertoire gehören. Sie können die notwendigen Anpassungen an die Zielsprache des Textes während der Überarbeitungsphase vornehmen

Schreiben in einer Arbeitssprache

Wenn der Text in einer Sprache abgegeben werden muss, in der Sie sich nicht völlig sicher fühlen, bspw. weil Sie Ihren  Sprachschatz oder Ihre Grammatik als etwas eingeschränkt empfinden, schreiben Sie in einer Arbeitssprache. Für Sie ist die Unterscheidung zwischen erkenntnisgenerierenden und produktorientierten Handlungen wichtig: Immer, wenn es für Sie darum geht, Wissen aufzubauen und für sich selbst zu klären, worauf Sie hinauswollen, können und dürfen Sie Ihre Wohlfühlsprachen verwenden. Ihr Text muss dann den Konventionen der Zielsprache folgen. Dies betrifft nicht nur die sprachliche, sondern auch die textorganisatorische Ebene. Denn Lesende englischsprachiger Texte haben bspw. andere Erwartungen in Bezug auf die Textstrukturierung (Stichwort: paragraph writing) als Lesende deutschsprachiger Texte.



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